Über den Förderverein

Wer eine Sache für vernünftig, hilfreich und unverzichtbar hält, muss sie zu seiner eigenen machen!

Nach dieser Maxime haben im Frühjahr 2011 zehn Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger einen Förderverein ins Leben gerufen, dessen Ziel es ist, die von der Hessischen Krebsgesellschaft getragene ambulante psychosoziale Beratungsstelle für Krebskranke und deren Angehörige in Wiesbaden zu einer dauerhaften Einrichtung zu machen. Denn leider ist dieses professionelle Beratungsangebot in Wiesbaden nur unvollständig durch die Deutsche Krebshilfe finanziell abgesichert.

Die Diagnose einer Krebserkrankung erschüttert die Menschen zutiefst. Die Normalität und der Alltag sind plötzlich zutiefst in Frage gestellt. Auch für den Partner oder die Partnerin, die Familie und andere Angehörige bedeutet eine Krebserkrankung oft einen Schock und eine Krise, die das gewohnte Leben schlagartig verändert. Verunsicherung, Ängste und Sorgen entstehen, begleitet von Rat- und Hilflosigkeit. Gleichzeitig müssen aber weitreichende Entscheidungen getroffen und der Alltag neu organisiert werden. Im weiteren Verlauf muss der oder die Krebserkrankte die notwendige Therapie, Nebenwirkungen und längerfristigen körperlichen und psychischen Folgen durchstehen, während der gesunde Partner Aufgaben des erkrankten Partners mit übernimmt, ihn oder sie unterstützt und gleichzeitig mit eigenen Ängsten konfrontiert ist. Neben körperlichen Folgen und der großen psychischen Belastung ziehen Krebserkrankungen häufig auch finanzielle Engpässe und langfristige soziale und wirtschaftliche Folgen wie z.B. Berufsunfähigkeit und Berentung nach sich.
Die psychosoziale Beratungsstelle in der Trägerschaft der Hessischen Krebsgesellschaft e.V. hat im Mai 2010 in Wiesbaden ihre Arbeit aufgenommen. Sie war bereits für viele der von Krebs Betroffenen eine große Hilfe oder soll dies auch in Zukunft verstärkt sein. Denn in Wiesbaden erkranken pro Jahr etwa 1.500 Menschen an bösartigen Neubildungen der verschiedensten Formen. Jeden Tag müssen sich im Durchschnitt etwa vier Menschen und ihre Angehörigen und Partner mit der Diagnose dieser schweren und weit verbreiteten Krankheit auseinandersetzen, mit allen Konsequenzen für ihr künftiges Geschick. Etwa ein Drittel von ihnen benötigt dazu eine gute und professionelle psychosoziale Beratung, die es bislang aber leider nicht gab. Denn vergleichbare Angebote in den Kliniken stehen Patientinnen und Patienten in der ambulanten Versorgung nicht zur Verfügung.

Ziel und Anspruch des Fördervereins ist es daher, durch die engagierte Mitgliedschaft von Einzelpersönlichkeiten und Unternehmen sowie  durch nachhaltige Spendenakquisition und Öffentlichkeitsarbeit diejenigen Mittel aufzubringen, die für die Absicherung der Arbeit der Beratungsstelle in Wiesbaden bisher leider fehlen. Die Arbeit des Vereins ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt, Mitgliedsbeiträge und Spenden sind daher steuerbegünstigt (Steuernummer 043 250 84135). Jeder ist herzlich willkommen, an dieser wichtigen humanitären Aufgabe mitzuwirken. Ein Antragsformular für Mitgliedschaft findet sich unter der Rubrik „Helfen“. Bitte machen Sie davon Gebrauch und helfen Sie damit den ratsuchenden kranken Menschen.
Die Wiesbadener Krebsberatungsstelle ist nach Frankfurt, Bad Soden, Bad Wildungen und Marburg die fünfte Einrichtung in Hessen. Alle Beratungsstellen der Hessischen Krebsgesellschaft e.V. sind untereinander vernetzt und stehen in fachlichem Austausch. Die Beratungsstelle Wiesbaden ist als zentrale Anlaufstelle für Krebserkrankte und ihre Angehörigen konzipiert, die zu allen Fragen, die im Zusammenhang mit Krebserkrankungen auftreten können, informiert, beraten und professionell unterstützt werden. Sie können schriftliche Informationen über Krebserkrankungen, Therapien und soziale Aspekte der Krankheit erhalten und sich in ausführlichen Einzel-, Paar- oder Familiengesprächen ihren persönlichen Lebensumständen entsprechend gezielt beraten lassen. Beratungen werden persönlich in der Beratungsstelle oder aber bei eingeschränkter Mobilität der Ratsuchenden auch telefonisch angeboten. Je nach Bedarf finden einmalige oder fortlaufende Gespräche statt. Falls erforderlich werden sie auch zu Hause, in Kliniken oder anderen Einrichtungen geführt. Um auch in akuten Situationen Entlastung bieten zu können, sind Termine kurzfristig verfügbar.

Das Beratungsangebot ist niederschwellig angelegt und steht Krebskranken und ihren Angehörigen kostenfrei zur Verfügung. Dies sind im Einzelnen:

  • Psychologische Beratung
  • Soziale Beratung inkl. Unterstützung in sozialrechtlichen Fragen und bei Antragstellungen
  • Beratung zu speziellen Fragen, z.B. der palliativ-psychosozialen Versorgung, Wiedereinstieg in den beruflichen Alltag
  • Kriseninterventionen
  • Psychoonkologisch begleitete Gruppenangebote
  • Lokale Außensprechstunden in spezialisierten Praxen
  • Informationen und Broschüren zu Krebserkrankungen, Therapien
  • Vermittlung weiterführender lokaler, regionaler und überregionaler Adressen z.B. von spezialisierten Rehakliniken, Selbsthilfegruppen, niedergelassenen Psychoonkologinnen und Psychoonkologen, Pflegeeinrichtungen, Sport- und Bewegungsangeboten, Hospizen
  • Vernetzung aller für die psychosoziale Beratung/ Psychoonkologie relevanten Institutionen in der Region

Darüber hinaus kann es zusätzliche spezialisierte Angebote geben, die am aktuellen Bedarf ausgerichtet sind, etwa:

  • Kreativtherapeutische Gruppenangebote zur Förderung der Krankheitsverarbeitung und –bewältigung (Kunst-, Musik-, Poesie und/oder Bibliotherapie)
  • Gruppenangebot Entspannungstraining zur Entlastung tumorspezifischer Folgen und Beschwerden

Als besonderer Schwerpunkt der Wiesbadener Beratungsstelle ist ein umfassendes palliativ-psychoonkologisches Beratungsangebot geplant. Das Informations- und Beratungsangebots ist grundsätzlich an dem in Wiesbaden bestehenden Bedarf orientiert und wird fortlaufend angepasst. Es wird von der Hessischen Krebsgesellschaft e.V. in Kooperation mit dem Gesundheitsamt der Stadt Wiesbaden, den vier großen Akutkrankenhäusern (Asklepios Paulinen Klinik, HSK Dr. Horst Schmidt Klinik, St. Josefs-Hospital und Stiftung Deutsche Klinik für Diagnostik GmbH) und ihren psychoonkologischen Diensten vorgenommen und mit ihnen koordiniert. Darüber hinaus verfügt die Hessische Krebsgesellschaft e.V. über gute Kontakte zu ortsansässigen Ärztinnen und Ärzten, Patienten- und Selbsthilfeorganisationen. Das Angebot qualifizierter ambulanter psychosozialer Krebsberatung in Wiesbaden ist von Beginn an in die bestehenden Strukturen integriert worden. Über die Entwicklung und der Beratungsarbeit werden jährliche Berichte erstellt.

Vorstand:
Gabriele Anna Blettner, Erste Vorsitzende, Psychoonkologin/ Supervisorin
Prof. Dr. Karl-Heinrich Link, Zweiter Vorsitzender, Chirurg
Birgit Ludwig, Schatzmeister, Steuerberaterin

Beirat:
Prof. Franz-Josef Prott, Radiologe
Laurenz Nielbock, Diplomdesigner
Ellen Schurer, Dipl. Päd.
Erwin Dewald
Ekkehard Ludwig, Jurist

 

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